Kaninchengehege – die bessere Alternative zum Kaninchenstall

Ein Kaninchenstall im ursprünglichen Sinne ist für die artgerechte Kaninchenhaltung zu klein. Deutlich mehr Freiraum bietet ein Kaninchengehege.

 

Wie gross sollte das Kaninchengehege sein?

Auch wenn die Kaninchenhaltung im Stall weit verbreitet ist – kein Mümmelmann fühlt sich auf so begrenztem Raum dauerhaft wohl. In einem Kaninchenstall können sich die putzigen Vierbeiner nicht artgerecht bewegen, nicht buddeln, keine Haken schlagen oder mal richtig Gas geben. Durch die Enge kommt es häufig zu Verletzungen und Unverträglichkeiten mit Artgenossen. Nicht viel besser sind die im Zoohandel erhältlichen Käfige. Zum einen sind diese zu klein für die Bedürfnisse der Stallhasen. Zum anderen erfüllen sie auch nicht die Ansprüche an den Lebensraum für ein ehemaliges Wildtier.

Viele Tierschutzvereine raten zu einer Käfig-Mindestgrösse von 140 x 70 Zentimetern für ein Pärchen. Der Grund dafür ist, dass die meisten Tiergeschäfte keine grösseren Kaninchenheime im Sortiment haben. Wenn du dir die Tiere in einem solchen Ställchen vorstellst, sollte dir schnell klar sein, dass das mit artgerechter Haltung nichts zu tun hat.

Möchtest du deinen Kaninchen optimale Haltungsbedingungen bieten, sollte das Zuhause der Tiere mindestens so gross sein, dass sie zumindest einen grossen Sprung machen können, ohne mit der Nase ans Gitter zu stossen. Pro Kaninchen benötigst du eine Grundfläche von zwei Quadratmetern, bei grösseren Rassen sogar drei Quadratmeter.

Welcher Standort empfiehlt sich für den Kaninchenstall?

Ob fester Stall oder mobiles Freigehege – bei der Standortwahl gilt es, folgende Faktoren zu bedenken.

  • Mit Kälte kommen Kaninchen wesentlich besser zurecht als mit hohen Temperaturen. Im Sommer sollte das Gehege ausreichend Schatten bieten, in den sich die Tiere bei grosser Hitze flüchten können.
  • Ein kurzer Regenschauer macht den Mümmlern nichts aus. Stelle das Kaninchengehege aber besser so auf, dass die Tiere keiner Dauernässe ausgesetzt sind. Zudem sollte die Einstreu trocken bleiben, um Erkältungen bei den Tieren zu vermeiden.
  • Kaninchen reagieren empfindlich auf kalte Zugluft. Idealerweise ist der Kaninchenstall mit einem Windfang ausgestattet, der die Nager vor Durchzug schützt.
  • Kaninchen sind äusserst geräuschempfindlich. Bei der Wahl des Standortes solltest du darauf achten, dass sie es möglichst ruhig haben.

Welche Ausstattung sollte der Kaninchenstall haben?

Neben der Käfiggrösse spielt auch die Ausgestaltung der Unterkunft eine wichtige Rolle für das Wohlergehen deiner Kaninchen. Eine Wassertränke oder Wasserschale muss ebenso vorhanden sein wie ein Futternapf. Damit dieser nicht umgeworfen wird, sollte er aus einem schweren Material wie Stein oder Keramik bestehen.

Heu gehört zu den Lieblingsspeisen der Mümmelmänner und -frauen. Legst du es allerdings nur lose auf den Boden, verteilen sie es schnell im ganzen Gehege, statt es zu fressen. Am besten bietest du den Nagern das getrocknete Gras in einer Raufe an. Ideal ist ein Modell, dass du von aussen befüllen kannst, während die Tiere das Heu nach innen ziehen.

Ein absolutes Muss ist ein Häuschen, in das sich die Kaninchen bei Gefahr zurückziehen können. Ideal ist ein Häuschen mit zwei Eingängen, das Platz für alle Kaninchen im Gehege bieten sollte. Am meisten freuen sich die Nager über eine Unterkunft mit Flachdach, das sie zugleich als Aussichtspunkt nutzen können.

Schutz gegen Fressfeinde und andere Eindringlinge

In freier Natur haben Kaninchen zahlreiche Fressfeinde. Besonders gefährlich sind Marder, da sie nachtaktiv sind und Angriffe meist erst am nächsten Morgen bemerkt werden. Achte darauf, dass dein Kaninchenstall den Räubern keinen Zugang bietet. Angriffsflächen sind vor allem:

  • Volierendraht an der Front,
  • klapp- und abnehmbare Dächer,
  • ungesicherte Böden sowie
  • Türriegel.

Kaninchengehege oder Kaninchenstall?

In einem Stall können sich Kaninchen nicht artgerecht bewegen. Hakenschlagen ist ebenso wenig möglich, wie Buddeln. Im Sommer wird der Stall zum Backofen. Im Winter frieren die Hoppler, weil sie sich nicht durch Aktivität aufwärmen können. Die optimale Lösung ist ein ausreichend grosses, mardersicheres teilüberdachtes Gehege mit einer Schutzhütte, einer Buddelkiste, erhöhten Sitzflächen und kuscheligen, eingestreuten Bereichen.