So klappt es mit der Kaninchenhaltung im Garten

Schon die alten Römer hielten Wildkaninchen in Gefangenschaft. Ursprünglich leben die Tiere jedoch in Gruppenverbänden in selbstgegrabenen unterirdischen Bauten in überwiegend offenen Landschaften mit niedriger Vegetation. Kaninchen sind Gruppentiere, die die Gesellschaft lieben und mindestens zu zweit sein müssen. Wer seine Kaninchen artgerecht halten möchte, ahmt den natürlichen Lebensraum so gut wie möglich nach.

 

Auslauf für die Tiere: Wie viel ist sinnvoll?

In der freien Natur hält sich das Wildkaninchen zumeist in der Nähe seines Baus auf. Bei Gefahr verschwindet es im selbstgegrabenen Tunnelsystem. Bei den Kaninchen handelt es sich um neugierige und geschäftige Wesen, die auch nachts aktiv sind. Sie legen keine grossen Strecken zurück, sondern bewegen sich viel im Umfeld ihres Unterschlupfs. Sie brauchen deshalb kein Riesengehege, aber trotzdem ausreichend Platz. Als Faustregel gilt, dass einem Kaninchenpaar im Idealfall rund sechs Quadratmeter Auslauf zur Verfügung stehen. 

Allerdings ist es wichtig, dass die Kaninchen auch genügend Bewegungsmöglichkeiten haben. Dazu gehören auch Hindernisse, über die die Tiere springen oder klettern können. Ausserdem sollten sie genügend Spielzeug und Beschäftigungsmöglichkeiten haben.

 

Zubehör für die Kaninchenhaltung im Freien 

Zu den Basiselementen für die Kaninchenhaltung im Garten gehören ein wetterfester Aussenstall und ein Auslauf für die Tiere. Im überdachten Stall finden die Kaninchen Unterschlupf und Schutz vor Kälte, Wind, Regen und Schnee. Die im Fachhandel erhältlichen Aussenställe für Kaninchen genügen den Anforderungen, wenn sie an einen Auslauf angrenzen oder in diesen integriert sind. Im Gegensatz zu den Gitterkäfigen für die Innenhaltung sind diese weitgehend geschlossen und oft isoliert. Diese Sachen benötigen die kleinen Hoppler zusätzlich: 

  • Einstreu wie Stroh oder Holzspäne 
  • gut gefüllte Heuraufe 
  • Napf für das Futter
  • Kaninchentränke
  • Buddelkiste 
  • Ausstattung für den Abenteuerspielplatz (Tunnel, Brücken, usw.)

 

Wie gewöhne ich meine Kaninchen an die Aussenhaltung?

Wer eine Kaninchenhaltung im Garten plant, muss beim Kauf der Tiere einiges beachten. Kaninchen aus der Wohnungshaltung dürfen nur bei warmen Temperaturen nach draussen ziehen. Die beste Zeit, um mit der Kaninchenhaltung im Freien zu beginnen, ist der späte Frühling. Nicht alle Kaninchen kennen Frischfutter. Die Kaninchen sollten nicht zu viel Gras auf einmal fressen und müssen sich erst langsam an das leckere Grün gewöhnen. Im Bedarfsfall ist der Auslauf für die Tiere zu begrenzen. 

 

Das raubtiersichere Kaninchengehege 

Die Kaninchenhaltung im Garten bereitet nur so lange Freude, bis Fuchs und Habicht den Kaninchen einen Besuch abstatten. In waldnahen Gebieten und am Stadtrand kommt es immer wieder zu Attacken durch Beutegreifer. Überwiegend erscheinen die Räuber in der Nacht, manchmal aber auch am Tag. Meistens ist der Fuchs der Täter, seltener greifen Marder und Greifvögel die Kaninchen an. Deshalb ist es wichtig, die kleinen Hoppler in ihrem Auslauf gut zu schützen. Am sichersten sind rundum geschlossene Kaninchengehege, die über ein Dach oder eine Gitterabdeckung verfügen und ähnlich wie eine Voliere aufgebaut sind. Der Schutz von oben ist wichtig, um Greifvogelangriffe zu verhindern. Ausserdem können Füchse hervorragend klettern und leicht zwei Meter hohe Hindernisse überwinden. 

 

Das Wichtigste: der Untergrabschutz 

Da nicht nur Kaninchen, sondern auch Füchse sehr gerne graben, ist ein Untergrabschutz unerlässlich. Am besten belegt der Kaninchenhalter den Boden des Auslaufs mit einem Volierengitter. Im Idealfall liegt dieses nur wenige Zentimeter unter der Erde. Es ist beispielsweise möglich, die Grasnarbe quadratweise zu entfernen, das Gitter anzubringen und die Grasstücke anschliessend wieder aufzulegen. Dass die Umzäunung stabil genug sein muss, um den Einbruchsversuchen des Fuchses standzuhalten, versteht sich von selbst. Hierfür eignet sich ebenfalls ein punktverschweisstes Volierengitter aus dicken und robusten Drähten besser als ein Sechseckgeflecht, das sich leicht aufbeissen lässt. 

 

Tipps für die Kaninchenhaltung im Winter 

Der Winter stellt den Kaninchenhalter vor so manche Herausforderung. Das Hauptproblem sind eingefrorene Tränken. Vor allem Nippeltränken verlieren schnell ihre Funktionsfähigkeit. Bei schwachen Minusgraden hilft ein Isoliermantel, den es speziell für die Trinkflaschen im Fachhandel zu kaufen gibt. Am besten entfernt der Kaninchenhalter bei Dauerfrost die Trinkflaschen und ersetzt diese durch Näpfe. Hier ist es möglich, immer wieder heisses Wasser nachzugiessen und so die Tränke aufzutauen. Die elektrischen Tränkenwärmer für Geflügel eignen sich weniger gut, weil die Kaninchen gerne an Kabeln knabbern. Befinden sich Futterrüben, Karotten und Rote Beete im Gehege, dann decken die Tiere einen Teil ihres Flüssigkeitsbedarfs über das Saftfutter. 

12. April 2023 12:24